Nouadhibou - Westsahara .check. die zwei Loks verabschieden sich.

Nun haben wir drei zusammen erfolgreich und schnell die WestSahara durchquert. Es sollte vorerst doch zusammen weiter gehen, denn wir trafen uns auf einem Campingplatz wieder. Wir freuten uns alle drei wieder vereint zu sein - die 2 Musketiere mit der Lady😉. Jetzt ist aber leider Zeit Adieu zu sagen. Sales und Zita werden den Zug ins Landesinnere nehmen.
Vielen lieben Dank noch mal Euch, es hat Spaß gemacht und wie du sagst Zita, Luzern -Freiburg ist ja kein Weg😊

Nun noch ein paar Eindrücke von der Westsahara...
...denn der Schneider hat sich übrigens frisch verliebt, und zwar in die Miss Mitwind😉
Man glaubt kaum, was man mit einem funktionierendem Team, Rückenwind und guten Straßenbelag alles leisten kann.
Vor drei Tagen haben wir nachmittags in 2 Stunden knappe 70 km gerissen, das trotz Gepäck und Stollenreifen.
ich denke, Markus, du kannst bestätigen, dass dieser Schnitt an guten Tagen in Deutschland auf dem Rennrad ohne Gepäck bei mir möglich ist... Man glaubt es kaum wie die Kilometer schwinden.
Des weiteren konnten wir auch in den Genuss einer Thermal Dusche kommen - im erweiterten Sinne - es war ein Schlauch aus dem nach Sulfid riechendes warmes Thermewasser kam.
Da es aber schon kalt war und dunkel wurde, war war es fast ein Vergnügen 😉
Dort hatte ich auch eine nette Momentaufnahme:
Ich stiefelte über den Platz als ein älterer Herr mir entgegenkam und einfach sagte "Schwarzwald König"- mein Aufdruck auf dem Trikot 😊. Er lief weiter, lächelte aber es kam zu keiner Konversation. Vielleicht kannte er sogar dieses Rennen, aber trotz fehlender Konversation ein schöner Moment.

Wir kamen durch Zitas Charme und Ihrem gutem Französisch oft in Unterkünfte/Tankstellen/Cafés ohne Verständigungsprobleme unter. Ich denke uns zwei bärtingen Vagabunden, Sales und mir wäre das schwieriger gefallen😉
Manchmal hatten wir eine ganze Tagestour ohne jegliches Gebäude, bzw. nur unbewohnte Baracken, und immer Südsonne, aber es wurde uns nie langweilig.
Da registriert man, wie herrlich eigentlich Wasser schmecken kann.

Was noch zu erwähnen wäre, wir alle waren ein Tag sehr geschwächt. Dies lag wohl an dem Fisch, den wir tags zuvor aßen, der triefte in Öl und weiß nicht ob mit dem alles in Ordnung war. Wir alle fühlten uns ziemlich schlecht, Sales hat es am meisten erwischt. Er musste sich zweimal übergeben in der Nacht.

Grenzübergang Marokko-Mauretanien:

Hier musste ich ein bisschen um die Ecke denken. Ich ging davon aus dass an der Grenze es einen Geldautomaten gibt. Leider war dem nicht so und ich hatte kein Bargeld mehr, und es wurden nur harte Euros akzeptiert.
Was tun!? Die Zollbeamten konnten mir auch nicht richtig weiterhelfen, bis mir 2 Securities ein Western Union Shop zeigten.
Zuerst musste ich bei Western Union ein Konto online anlegen, um dann zu merken, dass es mit der Kreditkarte nicht geht, sondern nur mit einer Sofortüberweisung. Dies klappte schlussendlich dann auch.

Dann traf ich am Abend in einem Café an der Grenze zwei pensionierte Österreicher und einen Schweizer, der nach Spanien ausgewandert ist. Er ist seit seinem 39. Lebensjahr Privatier und von der Gesellschaft unabhängig. Es war interessant mit ihm zu diskutieren.
Es wurde dann mehr und mehr eine lustige Unterhaltung da wir keinerlei Dialekt Probleme verspürten, und Rene, der Schweizer, seine Rotwein Vorräte vernichten wollte😉

Nun geht es weiter durch Mauretanien, bin gespannt was mich hier erwartet. Eine Italienerin warnte mich vor den Straßen, die für ihr Campingwagen fast unmöglich schienen. Ich hoffe ich komme mit dem Rad besser durch, und unsere Definitionen von guter Straße unterscheiden sich 😉...