Bollschweil - Deutschland - Rückholaktion wie im schlechten Hollywoodstreifen

Nun bin ich wieder mit einer Punktlandung zu meinem Geburtstag in meinem Heimatort Bollschweil angekommen. In meiner whattsapp Gruppe habe ich ja schon live berichtet, hier nochmal die Zusammenfassung der letzten Stunden in Ghana.

Zwischen der Busfahrt, von der ich berichtete und dem ersten erlösenden Pils auf dem Hausberg Schönberg mit meinem Bruder Markus um 6h morgens, sollten mir aber noch so einige Erlebnisse widerfahren:
Die Busfahrt war schon ein Abenteuer, mich wunderte wieder, dass mein Rad nichts abbekam. In Deutschland hätte ich einem den Vogel gezeigt, wenn der meinte ich solle 18h in einen Bus...hier war es einfach gegeben.
Ich kam am morgen an der Endhaltestelle an, wo ich nicht lange auf Felix, der Freund von Bruno (Boss des Hostels) warten musste. In einem Kleinwagen-Taxi, packten wir mein ganzes Gepäck plus Fahrrad hinein, natürlich stand dies ziemlich hinten raus...
Felix ließ sich nicht nehmen, auf das ganze Gepäck und Fahrrad zu sitzen, und mir den Frontsitz zu überlassen.
Dann kam ich im Haus von Bruno an - seine Schwägerin mit Bruder warteten auf mich. Hier konnte ich erstmal runterkommen, hatte ein eigenes Zimmmer. Noealla, die Schwägerin machte ein sehr feines Mittagessen, danach legte ich mich hin.

Ich musste noch ein Dokument der Regierung ausdrucken und ausfüllen - was sich noch als kompliziert herausstellen würde...
Zuerst konnte ich keine Daten vom Handy auf dem Rechner im Haus nicht übertragen. Noella und ich wollten noch zu einem Copyshop, der schon geschlossen hatte. Ich dachte, ok, morgen hast ja noch Zeit vorm Flug.

Ich konnte an diesem Abend lange nicht einschlafen, die Quittung bekam ich am Morgen, als ich geweckt wurde, und der Taxifahrer schon wartete. Wir verabschiedeten uns und wünschten uns alles Gute - in diesen Zeiten wichtiger denn je.
Polycarb (so hiess der Bruder von Noella wirklich!) vermachte ich mein Fahrrad plus Ersatzteile und Taschen, der sich riesig darüber freute, und wahrscheinlich sich schon die erste Tour vorstellte.

Nun wollten der Taxifahrer und ich ein Copyshop finden. Nach mehreren Versuchen fanden wir eines. Gesagt getan, ich ging auf die gmx-homepage - und, die Seite hatte einen Fehler, keine Möglichkeit auf meine Daten zuzugreifen. Dann wollte ich per Kabel die Daten abrufen - ging auch nicht. So langsam gingen mir die Ideen aus. Eine letzte Idee kam mir noch: auf dem Rechner des copyshop-Inhabers nochmals gmx prüfen. Und dies klappte dann auch Gott sei Dank! Dann muckte der Drucker, der nach mehreren Versuchen mir aber das heiss ersehnte Dokument ausdruckte.

Nun lud ich den Taxifahrer noch zu einer Stärkung im Burger King ein, der sich darüber freute, da diese Lokalität wohl nich zu seinen wöchentlichen Aktivitäten gehört.

Am Flughafen wartete schon eine große Schlange von meist weißen Leuten. Aber es war alles friedlich, dennoch merkte man eine gewissen Anspannung.
Beim Gepäck aufgeben, musste ich zweimal wieder in die Schlange, da mein Gepäck zu schwer war, und das Personal sehr strikt, eigentlich kleinlich war. Am Ende durfte ich nicht mehr als 20.1kg haben, ansonsten wäre mein Gepäck in Accra geblieben! Das übrige Gepäck gehört nun dem Flughafen(personal);-)

Ich bekam meine boarding Karte - ein erster großer Stein viel von mir. Denn der mühsam organisierte Flug von meinem Bruder nach Amsterdam von KML wurde an dem Morgen auch kassiert, sowie alle anderen Linieflüge. Also musste der Rettungsflug der Regierung nun klappen!

Unruhe gab es, als eine unglückliche Durchsage kam:
"Es gibt freie Platzwahl, da man nicht weiss wieviel Personen eingecheckt haben". Die ersten die nun hektisch aufsprangen und sofort zum Bordingeingang rannten, waren die ach so coolen Teenagers.
Ich kam in den Vogel rein. Als ich einen Sitzplatz am Fenster hatte und auf den leeren Flugplatz von Accra schaute, konnte ich mein Glück noch nicht fassen.
Der Rettungsflug verlief ohne Probleme und ich kam püntlich in Frankfurt an - keine weiteren Gesundheitskontrollen. Nun wartete ich auf den ICE nach Freiburg.

Dort holte mich mein Bruder ab, freudestrahlend begrüßten wir uns mit einem herzlichen Ellbogen-high-five:-)
Nicht anders zu erwarten, hatte mein Bruder zwei Fürstenberg dabei, die wir gemütlich zusammen dranken.
Dann machten wir einen kleinen Tanke-Abstecher, ich holte ein weiteres Sixpack, und wir fuhren auf unseren Hausberg Schönberg.
Es war ein Riesen-Gefühl, in der Heimat zu sein, mit meinem Bruder morgens um 6h schon das zweite Bier geniessen, und einfach froh sein, in der Heimat bei meiner Familie sein zu können.
Zu Hause tat es meiner Mutter sichtlich weh, mich nicht in der Arm nehmen zu können - das wird aber alles nachgeholt:-)

Ich war an diesem Tage auf eine Weise aufgedreht, dass ich erstmal nicht schlief. Die erste Nacht war aber dann sehr angenehm.
Obwohl ich in Nandom noch sehr mit mir und der Entscheidung haderte, noch bis zum Schluss mit dem Rad nach Accra fahren wollte, so froh bin ich jetzt über die Entscheidung und wieder im Kreise meiner Familie zu sein zu dürfen.






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