Accra - Ghana - Abbruch und/oder Anfang!?

Leider war ich mit meinem Zeilen über Corona das letzte Mal zu optimistisch. Meine heutigen Zeilen sind zum Großteil durch den Virus bestimmt.

Ich sitze gerade in einer abenteuerlichen Fahrt von Nandom im Norden von Ghana nach Accra, der Küsten Hauptstadt und hoffe dort auch anzukommen, um relativ schnell das Land verlassen zu können.

Aber der Reihe nach:
Ich bin von Bobo-Dioulasso nach zwei Tagen an die Grenze zu Ghana problemlos gekommen. Diese konnte ich auch nach zwei Stunden Diskussion passieren - es ging darum ob ich eine Risiko-Person bin oder nicht. Normalerweise hätten sie die Anweisung keine Ausländer mehr reinzulassen, so der Offizier, aber er habe anscheinend seine Autorität spielen lassen...wer weiß...
Dann bin ich noch 20 km weiter gefahren nach Nandom. Von da ab wurde es täglich ungemütlicher. Ich wollte morgens mir etwas zum Frühstück holen, auf der Straße, wurde aber weggeschickt, ich solle weiter gehen oder bei einer Bar bekam ich abwertende Zeichen zu sehen. Zudem wurde ich auf der Straße vom Immigrations-Dienst angehalten und kontrolliert. Hier muss man aber sagen, die Beamtin war sehr höflich und freundlich.
Aber so haben sich die Dinge geändert. Nach einem Telefonat mit einem Freund von der Botschaft wurde mir klar, dass ich als Weißer immer mehr Probleme in Ghana bekommen werde. Die einfachen Leute sehen im weißen Mann den Grund für den Virus. Obwohl ich in gewisser Weise risikofreudig bin, muss ich nun um denken.
Gestern hat es mich fast zerissen mit der Entscheidung, heute stehe ich dazu - aber ein großer Traum von mir ist geplatzt, egal wie es weiter geht...
Dennoch habe ich in dieser halben CapeTown Reise, was es eigentlich km-maessig ist, vieles erlebt was mich sehr berührt hat.

Aber es gibt auch eine sehr schöne nette Anekdote zur aktuellen Situation:
Ich hatte bis zum Schluss in Nandom ein kleines Restaurant, wo ich fragte ob sie auch Angst vor mir haben. Dann meinte die Bedienung - nein in keinster Weise, ich bin ein Freund und kann zu jederzeit immer wieder kommen. Und das darf man in solchen Zeiten nicht vergessen, dass es auch viel menschelt, auf der ganzen Erde...

Ich sprach heute morgen noch mit dem Boss des Hostels indem ich unter kam, und erhoffte mir noch eine Entwarnung von ihm, da er ein gebildeter Mann ist, und die Lage gut einschätzen kann. Vielleicht wollte ich auch nur noch eine Möglichkeit suchen doch noch weiter zu machen. Aber Pustekuchen, der bliess ins gleiche Horn wie mein Freund von der Botschaft, dass ich hier nicht mehr sicher bin und lieber heute als morgen das Land verlassen soll.
Wir baldowerten zwei Möglichkeiten aus - jetzt wird es filmreif: erste Möglichkeit, da wir dachten Burkina Faso hat noch freien Flugverkehr, würde er mich durch einen Freund über die Grenze nach Burkina schmuggeln um dort in die Hauptstadt zu kommen und ein Flieger nach Europa zu bekommen. Diese Möglichkeit wurde dann leider kassiert, da Burkina nun auch dicht ist und der Flugverkehr geschlossen. Deshalb geht es jetzt nach Accra, in die Hauptstadt.

Durch die Hilfe meiner Familie habe ich einen Flug übermorgen abend nach Amsterdam bekommen, beziehungsweise bin in einer Rückholaktion registriert, was ich aber erst glaube wenn ich im Flieger sitze.

Momentan heize ich mit dem Bus in einer 16stündigen Fahrt durch die Nacht, über Schlaglöcher und Bodenwellen und ruhe mich einfach bisschen aus...

Seid beruhigt - mir geht es gut😊

Kommentare

  1. Schön dass es Dir gut geht, ich hoffe es bleibt so. Schade für Dich, dass es so gekommen ist. Du wirst Dich wundern was bei uns alles nicht mehr geht. Hoffe, dass das mit dem Rückflug klappt. Du wirst bei uns mit offenen Armen aufgenommen. Melde Dich mal von unterwegs. LG Cilli und Rudi

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